Ein Landwirtschaftsreifen ist eine komplexe Einheit aus vielen Bestandteilen. Diese verleihen ihm die richtige Festigkeit und ermöglichen, dass er sich im Zusammenwirken mit dem Boden erwartungsgemäß verhält.
In der modernen Landwirtschaft sind Radialreifen (IF-, VF-Technologie), die Diagonalreifen immer häufiger ersetzen, weit verbreitet.
Die Struktur eines Radialreifens basiert zunächst auf seiner karkasse. Die Karkasse wird von synthetischen Textilfäden und vermessingten Stahldrähten gebildet, die zu Lagen verflochten werden. Sie haben die Aufgabe, die von einem Landwirtschaftsreifen zu tragenden Lasten auszuhalten.
Die Karkasse des Radialreifens
Die Art und Weise der Anordnung der Lagen bestimmt den Reifentyp. Bei einem Radialreifen liegen diese quer zur Fahrtrichtung.
Aus dieser Positionierung ergibt sich die hohe Verformbarkeit der Seitenflächen des Reifens, die für einen Radialreifen kennzeichnend ist. Stöße werden besser absorbiert, und der Fahrkomfort ist sehr viel höher.
Innen ist die Karkasse mit einer speziellen Gummischicht bedeckt, die den Traktorreifen abdichtet, so dass dieser den Druck hält.
Im oberen Teil der Karkasse befinden sich weitere Lagen, die im Verhältnis zur Laufrichtung des Rades diagonal angeordnet sind. Das sind die Stabilisierungslagen.
Stabilisierungslagen
eines Radialreifens
Man unterscheidet zwischen zwei Arten von Lagen:
Ihre Aufgabe besteht darin, für eine gute Richtungsstabilität des Reifens zu sorgen und zu gewährleisten, dass die Struktur über ihre gesamte Breite arbeitet.
Die Lagen absorbieren auch einen Teil der Stöße und schützen die Karkasse vor Beschädigungen von außen.
An der Stelle, wo der Reifen auf die Felge trifft, ist die Karkasse mit Metallringen verstärkt (einer auf jeder Seite des Traktorreifens). Diese Metallringe sind der Drahtkern.
Der Drahtkern des Radialreifens
Der Drahtkern hält die umgeschlagenen Lagen der Karkasse und versteift die Wulst im Interesse einer guten Führung des Reifens und einer guten Übertragung der Traktion zwischen Felge und Reifen.
Die äußere Oberfläche eines Landwirtschaftsreifens als sichtbarer Teil der Konstruktion ist vollständig mit Gummi bedeckt.
Da dieser Gummi gegenüber Verschleiß und Rissen sehr widerstandsfähig ist, schützt er die Karkasse und die Lagen vor Beschädigungen von außen.
Die Seitenflächen des Radialreifens
Auf die Seitenflächen wird zunächst eine relativ dünne und glatte Gummischicht aufgebracht. Sie sorgt für die Geschmeidigkeit des Reifens in Verbindung mit der Karkasse und dämpft Stöße. Des Weiteren gewährleisten die Seitenfläche die Seitenstabilität des Reifens.
Danach wird die Lauffläche außen auf den Reifen aufgebracht. Hierbei handelt es sich um eine dicke Gummischicht, die beim Vulkanisieren aufgeformt wird und die Stollen beinhaltet.
Die Lauffläche eines Radialreifens
Die Hauptaufgabe der Stollen besteht darin, die Traktion unabhängig von den Einsatzbedingungen des Reifens zu übertragen. Zu diesem Zweck haben sie sowohl eine optimierte Form als auch den bestmöglichen Winkel und Position.
Darüber hinaus stabilisieren die Stollen den Traktor beim Fahren und Lenken. Die Lauffläche leistet ebenfalls einen Beitrag zum Fahrkomfort.
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Diese Informationen dienen ausschließlich dazu, Sie mit den technischen und funktionellen Aspekten von Landwirtschaftsreifen und deren Verwendung vertraut zu machen. Sie erlaubt es Ihnen nicht, ein Urteil oder eine endgültige Schlussfolgerung zu einem bestimmten Problem zu treffen. Nur Ihr Landwirtschaftsreifen-Experte ist in der Lage, eine technische Bewertung vorzunehmen und von Fall zu Fall eine endgültige Entscheidung zu treffen.
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